BdB-Landesgruppe Sachsen warnt vor Kollaps des Systems Betreuung

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BdB-Landessprecher Fred Fiedler schilderte die Lage: „Bei Energie, Mobilität, Sach- und Mietkosten sind die Preise explodiert. Der Mindestlohn ist auf zwölf Euro gestiegen. Unsere Rücklagen sind aufgebraucht. Viele Kolleg*innen flüchten vor drohender Insolvenz in den vorzeitigen Ruhestand, und sie hinterlassen eine Lücke, die nicht zu füllen ist.“
Schon jetzt gäbe es in Sachsen zu wenig Betreuer*innen. Nachwuchs sei unter den aktuellen Bedingungen nur schwer bis unmöglich zu gewinnen. Fred Fiedler: „Aus Sicht gut ausgebildeter junger Menschen ist rechtliche Betreuung ein Beruf mit enormer Arbeitsbelastung, wenig Urlaub, geringer Vergütung und Null Wertschätzung. So funktioniert das nicht.“
Katja Meier machte deutlich, dass das Berufsbild der Betreuerin und der Betreuer attraktiv bleiben müsse. Hierfür stünden nicht zuletzt die Länder in der Verantwortung. Ihr sei bewusst, dass auch die Rahmenbedingungen verbessert werden müssen, um den Beruf für junge Menschen attraktiver zu machen. Hierzu gehöre eine angemessene Vergütung, die nicht hinter anderen Berufsbildern im Sozial- und Rechtswesen zurückbleiben dürfe. Staatsministerin Katja Meier: „Der Beruf der Betreuerin und des Betreuers erfüllt eine wesentliche gesellschaftliche Funktion. Deshalb verdient er öffentliche Wertschätzung. Hierzu gehört auch eine angemessene und leistungsgerechte Bezahlung.“
Katja Meier wird das Problem im Länderkreis erörtern. Sie zeigte sich optimistisch, dass die Länder offen dafür sind, die Rahmenbedingungen der Vergütung anzupassen.