
Netzwerken mit Bärbel Bas und Jürgen Dusel
Zu dem Empfang, der im Cafe Moskau in Berlin stattfand, waren rund 500 Teilnehmende aus Behinderten- und Sozialverbänden sowie der Politik gekommen, unter anderem hochkarätige Gäste wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier oder die Bundesministerin für Arbeit und Soziales Bärbel Bas. Dr. Freter konnte am Rande der Veranstaltung mit der Ministerin unter anderem über die Themen "Dolmetscherkosten" und "Sozialstaatskommission" sprechen und zeigte sich zufrieden mit der Gelegenheit des Austauschs. “Ich habe ihr deutlich gemacht, dass Berufsbetreuer*innen Dolmetscherleistungen für ihre Kommunikation mit den Klient*innen aus den Betreuungspauschalen finanzieren müssen”, sagte er. Zudem konnte er der Ministerin verdeutlichen, dass es sinnvoll wäre, die Expertise von betroffenen Menschen in die Sozialstaatskommission einzubeziehen und auch derjenigen, die wie Betreuer*innen die Interessen von Menschen vertreten.
Bärbel Bas hatte zuvor in einem Podiumsgespräch mit Jürgen Dusel zudem mitgeteilt, dass noch in dieser Legislaturperiode ein Behindertengleichstellungsgesetzes verabschiedet werden soll und es keine Leistungskürzungen geben werde, da individuelle Leistungsansprüche erhalten bleiben. Darüber hinaus soll ein echtes Wahlrecht zwischen einer Werkstatt für Behinderte und dem 1. Arbeitsmarkt geschaffen werden. 185.000 Menschen mit Behinderung seien arbeitslos, darunter teilweise sehr Qualifizierte, wie etwa 10.000 Akademiker. Laut Bas liege dies unter anderem an zu vielen Entscheidern über unterschiedliche Leistungen, die nun zusammengefasst werden sollen.
Frank-Walter Steinmeier stellte im Rahmen seiner Rede zudem die Thesen auf, bei den anstehenden Infrastrukturmaßnahmen im Rahmen des Sondervermögens immer auch Inklusion mitzudenken, bürokratische Regularien zur Barrierefreiheit nicht zur Barriere werden zu lassen, Menschen mit Behinderungen in alle Entscheidungen einzubeziehen und Beispiele gelungener Inklusion zu propagieren.
Jürgen Dusel sendete im Rahmen des Empfangs eine Grußbotschaft an alle Berufsbetreuer*innen und dankte ihnen für die Arbeit, die sie leisten. Der Beruf setze Professionalität und Empathie voraus, um die Interessen und den Willen der Menschen zu erkennen, die von Berufsbetreuer*innen betreut werden.