Skip to main navigation Skip to main content Skip to page footer
Rückblick

BdB-Jahrestagung 2018

Unter dem Motto "Jetzt erst recht: Das Überleben der beruflichen Betreuung sichern!" fand die BdB-Jahrestagung 2018 statt.

"Es liegt in der DNA des BdB, dass wir uns selbstverständlich mit Qualität beschäftigen.Gerne würden wir uns mit voller Kraft diesem großen und vielschichtigen Thema widmen. Realität aber ist, dass wir erst unseren Berufsstand sichern müssen", eröffnete BdB-Vorsitzende Thorsten Becker die Jahrestagung 2018.  Einige Berufsbetreuer hätten aufgrund der prekären Arbeitsbedingungen bereits aufgeben müssen. Für diejenigen, welche weiter machen, gelte: "Jetzt erst recht. Wir kämpfen für leistungsgerechte Bezahlung."

Bundesjustizministerin Dr. Katarina Barley (SPD) unterstützte die Forderung des BdB. In ihrem Grußwort, welches Ministerialdirektorin Beate Kienemund überbrachte, sagte die Ministerin: "Auch das Bundesministerium weiß um die Bedeutung der Betreuung für das Betreuungswesen. Um die berufliche Betreuung zu sichern, brauchen wir eine angemessene Vergütung." Das Ministerium führe weiterhin mit den Ländern Gespräche, welche Möglichkeiten unter Berücksichtigung der qualitativen Aspekte bestehen. Außerdem kündigte die Ministerin einen Diskurs an zu „Selbstbestimmung und Qualität im Betreuungsrecht“, welcher im Sommer starten soll. Dabei sei das Ministerium auf die Erfahrung und Praxiswissen des BdB angewiesen.  

Mit nach eigenen Angaben "leeren Taschen" dagegen betrat Berlins Justizsenator Dirk Behrendt (Bündnis 90/Die Grünen) das Podium. Aktuell würden Bund und Länder erste Gespräche über eine grundlegende Reform des Betreuungsrechts führen. Es stimme ihn nachdenklich, dass rechtliche Betreuung als Notfallinstrument vor dem Hintergrund unzureichender Sozialhilfesysteme eingesetzt werde.

"Sie sind für mich die Helden und Heldinnen des Selbstbestimmungsrechts von Menschen mit Unterstützungsbedarf", so die ehemalige Gesundheitsministerin Andrea Fischer (Bündnis 90/Die Grünen). Die Hauptrednerin sponn in ihrem Vortrag einen großen Bogen unter der Überschrift: "Werte im Wandel und ihr Einfluss auf die gesellschaftliche Wahnehmung von Betreuung". Sie machte deutlich: Das finanzielle Ausbluten von Betreuungsleistungen führe dazu, dass Deutschland seinen Verpflichtungen gegenüber Menschen mit Unterstützungsbedarf nicht nachkomme.

Berlins Justizsenator Dirk Behrendt zur Vergütungserhöhung

"Wir bleiben dran. Wir verschieben es nicht auf den Sankt-Nimmerlein-Tag."

Berlins Justizsenator Dirk Behrendt zur Vergütungserhöhung

Dr. Katarina Barley, Bundesjustizministerin

"Um die berufliche Betreuung zu sichern, brauchen wir eine angemessene Vergütung."

Dr. Katarina Barley, Bundesjustizministerin

Kampagne "Baustelle Betreuung" startet

Unter dem Titel " Wir haben die Schaufel voll" hat der BdB seine Kampagne "Baustelle Betreuung" auf der Jahrestagung gestartet. Auf einer eigens eingerichteten Baustelle haben die Tagungsteilnehmer die Gelegenheit für "Selfies" und sich professionell fotografieren zu lassen. Am ersten Tag standen die Landesgruppen Schlange. Lachend und scherzend schlüpften sie in Warnwesten und griffen zum Schlagbohrer - trotz des ernsten Themas, der prekären Situation durch die fehlende Vergütungserhöhung.

BdB-Jahrestagung in Berlin gestartet

Mehr als 300 Gäste besuchen die BdB-Jahrestagung in Berlin. In ihrem Eröffnungsvortrag "Werte im Wandel und ihr Einfluss auf die gesellschaftliche Wahrnehmung von Betreuung" sagt die ehemalige Gesundheitsministerin Andrea Fischer: "Sie sind für mich Helden und Heldinnen des Selbstbestimmungsrechts für Menschen mit Behinderungen." Beate Kienemund (Ministerialdirektorin im Bundesjustizministerium) überbrachte von Ministerin Dr. Katarina Barley (SPD): "Um die berufliche Betreuung zu sichern, brauchen wir eine angemessene Vergütung." Berlins Justizsenator Dr. Dirk Behrendt (Bündnis 90/Die Grünen) kam "mit leeren Taschen". Jedoch gab der ehemalige Betreuungsrichter die Zusage, die Länder wollten die Vergütungsfrage nicht "auf den Sankt-Nimmerlein-Tag verschieben". Tosenden Applaus erhielt Peter Winterstein (Vorsitzender des Betreuungsgerichtstag), der in seinem Grußwort in Bezug auf die ausstehende Vergütungserhöhung fragte: "Worauf warten die Länder? Ich nehme wahr, dass Justiz- und Finanzminister sich weigern, Realität wahrzunehmen."  Wer es noch nicht weiß: Berufsbetreuer haben "die Schaufel voll", so der Titel der BdB-Kampagne (Bild links, Karikatur: Dorthe Landschulz).

Waldemar, Ostrowski Niedersachsen

"Für mich war besonders Thorsten Beckers Bericht interessant: wie die politische Entwicklung sich zugespitzt hat. Dass sich erst so viele Politiker für die Vergütungserhöhung ausgesprochen hatten und jetzt nicht zu ihrem Wort stehen. Jetzt ist es besonders wichtig, alle Kräfte zu mobilisieren."

Waldemar, Ostrowski Niedersachsen

Verwandte Themen

  • Rückblick

    BdB-Jahrestagung 2017

    Auf dieser Übersichtsseite finden Sie die Dokumentation der BdB-Jahrestagung vom 27.-29. April 2017 in Radebeul

  • Rückblick

    BdB-Jahrestagung 2016

    Auf dieser Übersichtsseite finden Sie die Dokumentation der BdB-Jahrestagung vom 21.-23. April 2016 in Bad Kissingen

  • Rückblick

    BdB-Jahrestagung 2015

    Auf dieser Übersichtsseite finden Sie die Dokumentation der BdB-Jahrestagung vom 23.-25. April 2015 in Goslar